Pädagogische Leitlinien von Tanja Seidel:

 

Rahmenbedingungen der Kinder-Tagespflege von Tanja Seidel im „ Buchfinkennest“

Ich arbeite auf der Grundlage des § 1 des Sozialgesetzbuches VIII:

„Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschafts-fähigen Persönlichkeit.“

 

Daraus ergibt sich mein pädagogisches Konzept:

Die Betreuung findet in meiner Tagespflege in einer Gruppengrößen von bis zu 5 Kleinkindern statt. Dadurch ist die Beziehung zwischen Eltern, Kind und Tagesmutter familiär gestaltet. Es erleichtert vielen Kindern den ersten Einstieg in eine fremde Betreuungssituation und auch den Umgang mit anderen Kindern.

Ein Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der engen Zusammenarbeit mit den Eltern, in einer offenen und vertrauensvollen Gesprächsbereitschaft und einer gegenseitigen Verantwortlichkeit.

„Hier bin ich Kind – hier darf ich`s sein.“

 

…ist mein Motto in der Tagespflege „Buchfinkennest“.

Ich baue zu jedem Kind eine liebevolle Beziehung auf. So stärke ich das Selbstvertrauen des Kindes, damit es sich für die Zeit des Aufenthaltes im Buchfinkennest von seinen Eltern lösen kann. Durch meine liebevolle „Feinfühligkeit“ lernt ein Kind seine Gefühle, sein kommunikatives Handeln, lernt die Zuversicht, sich mit Kindermut auf die eigenen Beine zu stellen und die Welt zu erkunden. Nur auf dieser Basis erwächst ein sicheres Körpergefühl, das auch das Sprachgefühl durchdringt. So lernt es die Grundordnungen der realen Welt, so lernt es schließlich Emotionalität und Sprache und die Fähigkeit, sich in sozialen Situationen sicher zu fühlen und sich in ihnen zu „spiegeln“

Tagesmutter heißt Vorbild sein. Das Kind nimmt durch Nachahmen Vertrautes auf. Jedes selbst Erreichte macht das Kind glücklich und zufrieden. Ich schafft eine friedvolle Umgebung und bilde den ruhenden Pol.

Wichtig ist, die Kinder nicht zu belehren, sondern die Dinge vorzumachen. Dadurch lernen die Kinder von mir durch Nachahmen, aber auch voneinander. Hauptanliegen ist es, dem Spiel des Kindes Raum und Zeit zu geben.

 

Die entscheidende Person ist hier das Kind, das sich und sein Umfeld zunehmend entdeckt, aus Abhängigkeit befreit und zu Selbständigkeit gelangen will. Hauptaufgabe der Tagesmutter ist es, mit der nötige Hilfe zu unterstützen. Eine Hilfe, die die Selbst-Bildung möglich macht.

Im Mittelpunkt meiner Pädagogischen Leitlinien stehen die kindliche Persönlichkeitsentfaltung und das kreative Erleben der Umwelt sowie das spielerische Lernen.

Die Sprachförderung wird bei mir z.B. durch Singen, Bilderbücher, Fingerspiele, Puzzel oder Spiele gefördert.

Zur Grobmotorikförderung setze ich z.B. Bewegungslandschaften, Spaziergänge, freies Toben und Spielen im Freien, sowie Besuche auf dem Spielplatz ein.

Ein gutes Körpergefühl und Freude an Bewegung zu fördern ist mir wichtig, da dies die Kinder in ihrem Selbstwertgefühl stärkt.

Die Feinmotorik fördere ich z.B. durch kneten, malen, schneiden, kleben, basteln, puzzeln, Geschicklichkeitsspiele etc.

Ich biete altersgerechte Spiel- und Naturmaterialien sowie eine umfangreiche Sammlung an Kinderliteratur.

Es ist mir wichtig, dass Kinder frühzeitig den sozialen Umgang miteinander lernen. Dazu gehört auch das Akzeptieren von Regeln und Grenzen, sowie ein verlässlicher Rhythmus mit Ritualen.

Diese Wertvermittlung, von Ritualen und Regeln, ist ein Ziel, welches ich in erster Linie durch mein Verhalten bewusst und unbewusst als „Vorbild“ erziele.

Unterstützt werden diese Werte z.B. durch:

-          Beim Essen sitzen alle am Tisch und warten bis alle fertig sind

-          gemeinsames Aufräumen

-          teilen (Spielzeug, Essen usw.)

-          Hände waschen

Durch wiederkehrende Rituale bekommen die Kinder auf der einen Seite Geborgenheit, und einen festen Rahmen an dem sie sich orientieren können z.B. Stuhlkreis, gemeinsames Essen, immer gleich gestaltete Geburtstags- und Abschiedsfeiern.

Die Tageskinder werden in einer familiären Umgebung betreut und wachsen mit Tagesgeschwistern auf. So lernen sie nicht nur voneinander, sondern auch das Sozialverhalten wird gefördert. Für das Kind soll die Betreuung eine angenehme, sichere, entwicklungsfördernde und ressourcenorientierte Ergänzung zum eigenen Familienleben sein.

Ich fördere die Kinder in der Entwicklung ihres Selbstbewusstseins. Sie sollen ihre Persönlichkeit entwickeln und lernen, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ideen zu äußern und angemessen durchzusetzen.

Die Kinder entwickeln ihre sozialen Fähigkeiten auf einander zuzugehen und sich gegenseitig gut zu verständigen. Sie lernen Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen.

Ich möchte die Kinder dabei fördern, ein Gefühl für angenehme und schöne Dinge zu entwickeln. Sie können phantasievoll ihre Ideen beim Malen und Basteln umsetzen. Sie lernen Lieder und Musik kennen.

Die Betreuung richtet sich an Kinder ab der 8. Lebenswoche bis zum Kindergarteneintritt.

Die Eingewöhnung eines neuen Kindes ist mir sehr wichtig und deshalb wende ich das Berliner Eingewöhnungsmodell an und dies ist auch Schwerpunkt meines Konzepts.

Der Abschied in der Tagespflege:

Abschied nehmen fällt nicht nur Erwachsenen schwer. Besonders Kinder leiden unter dem Verlust von Bezugspersonen. Deshalb ist es wichtig, die Entwöhnungsphase richtig zu gestalten. Ein langsamer und angemessener Übergang zwischen altem und neuem Betreuungsnetz ist für das Kind sehr wichtig. Die Trennungsphase sollte vorzugsweise in einer stressfreien Zeit stattfinden, d. h. nicht erst kurz vor Kindergartenbeginn, sondern wenn möglich in den Ferienwochen davor. Wobei hier die Bedürfnisse der Kinder und Eltern individuell berücksichtigt werden. Der Abschied vom alten Lebensumfeld "Tagesfamilie" wird bei uns gebührend gefeiert. Hierzu gehören auch alle anderen Kindern der Tagesmutter. Das Fest ist ein Übergangsritual, das dem Kind klar macht, dass es nun in eine neue Lebensphase eintritt, etwas zurücklassen muss, gleichzeitig aber merkt, meine "Ersatzfamilie" verstößt mich nicht, sondern freut sich mit mir auf etwas ganz Neues. Das Kind bekommt eine kleines Geschenk von mir für den Kindergarten, meist ist dies ein Rucksack, der kann gewissermaßen als Übergangsobjekt mit hinüber genommen werden. Das Kind kann so erleben, dass der Abschied nicht nur traurig ist, sondern auch ein Grund sich zu freuen, weil es einen Entwicklungsschritt nach vorne macht, "groß" wird.

Kinder brauchen einen verlässlichen Rahmen, darum habe ich einen Tagesablauf mit festgelegten Bring- und Abholzeiten und mit geregelten Essens- und Ruhezeiten. Ich gehe auf die Bedürfnisse der Kinder ein. Körperpflege, Schlafbedürfnisse und die Mahlzeiten nehmen einen großen Raum im Tagesablauf ein.

Die Kinder schlafen in der Regel nach dem Mittagessen. Babys schlafen nach Bedarf. Vor dem Schlafen gehen bekommen die Kinder einen Schlafsack und Schlafanzug angezogen. Jedes Kind hat sein eigenes Bett (Reisebett).

Den Zeitpunkt der Sauberkeit bestimmen die Eltern, ich stehe ihnen nur beratend zur Seite.

Die Kinder werden nach Bedarf gewickelt, jedoch immer nach den Mittagessen und nach dem Schlafen.

Die Entwicklung meiner Tageskinder dokumentiere ich in Form von Portfolios. Gerne biete ich den Eltern regelmäßige Entwicklungsgespräche an.

Schweigepflicht ist eine wichtige Voraussetzung, damit gegenseitiges Verständnis und eine vertrauensvolle Beziehung zwischen der Tagesmutter und den Eltern des Tageskindes aufgebaut werden kann.

Zudem achte ich besonders auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung.

Eine Kooperation besteht mit den Usinger Kindergärten, welchen ich versuche einmal im Monat zu besuchen. Die Besuche dienen zu Vorbereitung auf die Kindergartenzeit.